Dazu sollte man sich vorher immer im Klaren sein, was man eigentlich mit der Alpakazucht erreichen möchte. Im Wesentlichen kann man 3 Richtungen unterscheiden:

1. Freizeittierhaltung

Ist man vom ansprechenden und ruhigen Wesen der Alpakas fasziniert, möchte aber keine Zucht betreiben, sondern Alpakas nur als „liebevollen Rasenmäher“ halten, bei deren Anblick man die Seele baumeln lassen kann und die nach getaner Arbeit zu einem richtigen Ruhepol im ansonsten so hektischen Alltag werden können, dann reichen in der Regel schon die wesentlich kostengünstigeren Hobbytiere aus.

Doch selbst weibliche Hobbytiere haben mindestens den doppelten bis dreifachen Kaufpreis eines männlichen Hobbytieres.

Bei solch´ einem Kauf sollte man besonderen Wert auf gesunde und hübsche Tiere mit einem guten Körperbau und einem ruhigen Charakter legen.

Eine reine „Männerherde“ ist in der Regel kein Problem. Zieht man die Haltung beider Geschlechter in Erwägung, so sollte man hierbei beachten, dass genügend Platz für die spätere Trennung der deckfähigen Hengste von den Stuten vorhanden sein muss, da dies einerseits für die Ruhe in der Stutenherde von Vorteil ist, wenn ein Hengst sich nicht ständig in der Stutenherde befindet und andererseits ein einzelner Hengst in der Stutenherde sowieso kein weiteres männliches Tier (auch keinen Kastrat) neben sich dulden würde.

 

2. Professionelle Zucht (Alpakas im Haupt- oder Nebenerwerb)

Möchte man die Alpakazucht haupt- oder nebenberuflich betreiben und sich damit eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen, sollte man auf die Anschaffung von hochwertigen und gesunden Zuchtstuten achten (möglichst DNA-registriert und zuchteignungsgeprüft) und auch auf sehr gute Deckhengste Wert legen, wenn man in der Zucht schnell vorankommen will.

Doch hochwertige Zuchtstuten werden derzeit in Deutschland jedoch nicht unter 5.000-10.000€/Tier gehandelt, also auch ein Problem des mehr oder weniger großen Geldbeutels.

 

3. Alpakas in der tiergestützten Therapie

Da sich einige Alpakas aufgrund ihrer Charaktereigenschaften auch gut als Therapiertiere eignen (ähnlich der bereits bekannten Delphin-Therapie), werden diese intelligenten Tiere auch schon vielfach hierfür eingesetzt.

Hier kommt es weniger auf Faserfeinheit oder erreichte Punktzahl bei einer Zuchteignungsprüfung an, sondern vielmehr auf die hervorstechenden sehr guten und ruhigen Charaktereigenschaften eines Tieres.

Solche Tiere dürfen nichtschreckhaft sein und müssen in unvorhergesehenen Situationen auch die Ruhe behalten können.

Weil Alpakas (egal zu welchen Zwecken man sie nutzt) sehr wertvoll sind, sollte jeder darüber nachdenken, ob es nicht doch besser ist, zumindest zu Beginn einer Zucht eventuell eine Tierversicherung (Tod, Diebstahl) abzuschließen. So geht im Falle eines Tierverlustes wenigstens nicht die ganze Investition verloren.